AVENGERS #6 ist die einzige Rächer-Story, 
		  die von Williams ausgelassen wurde, vermutlich aufgrund des 
		  nationalsozialistischen Hintergrundes (gleiches gilt für die ebenfalls 
		  ausgelassene Hate-Monger-Story 
		  aus
		  
           FF #21). Aus heutiger Sicht wirkt dies 
		  unverständlich, denn "schlimm" ist die Geschichte nun wirklich nicht. 
		  Und eine Verherrlichung nationalsozialistischen Gedankenguts stellt 
		  die Story sowieso nicht dar - wie auch sonst keine der beinahe 
		  zahllosen Marvel-Storys.
Aber Williams war hier sicherlich 
			  potentiellen Schwierigkeiten von vorne herein aus dem Weg gegangen 
			  - auch wenn die Story dieses "Minenfeld" überhaupt nur zu einem 
			  geringen Teil berührt. Und man sollte den Stab über die 
			  Williams-Redakteure nicht voreilig brechen, denn auch heute noch 
			  müssen zum Beispiel - auf-grund der herrschenden Gesetzgebung - in 
			  Deutschland penibelst alle in Storys vorhandenen Hakenkreuze 
			  wegretuschiert werden. Und tatsächlich: In Avengers #6 findet sich 
			  1 Panel, in dem ein (dreiviertel)
			  
	   	   Haken-kreuz
	 zu sehen ist...
Für die Chronologie 
		  ist die Auslassung freilich nicht allzu problematisch, da Avengers #7 
		  zwar die Story-Fortsetzung zu Avengers #6 bildet, aber nicht direkt 
		  auf die vorhergehenden Ereignisse eingegangen wird.
Die 
		  Geschichte an sich ist eine rasante Action-Story und um Längen besser 
		  als beispielsweise die Lava Men-Story zuvor. Ganz klar eine Abwendung 
		  vom althergebrachten Science Fiction/Horror-Stil, hin zu einem 
		  typischen Superhelden-Abenteuer. Also erst recht schade, daß sie bei 
			  Williams fehlt. 
Neben dem (ewigen) Kampf Captain 
		  Americas gegen seinen Erzfeind 
BARON (HEINRICH) ZEMO
			  
			  INFO
		  
		  (erster Auftritt in Avengers #4 [eine Rückblende] bzw. Avengers #6), 
		  erleben wir ein weiteres, historisches Avengers-Ereignis: die Gründung 
		  der ersten Inkarnation der 
MASTERS OF EVIL
			  
			  INFO. 
Stan 
		  Lee hatte dazu starke Gegner aus den Solo-Abenteuern der einzelnen 
		  Avengers in ein Team um Zemo gruppiert: 
Iron Mans Gegner 
		  MELTER
			  
	   	   INFO
		  (Bruno Horgan, erster Auftritt in 
			  
              ToS #47		  
			 / 
              Eiserner #9);
Thors Gegner 
RADIOACTIVE 
			  MAN
			  
	   	   INFO
 (Dr. Chen Lu, 
		  erster Auftritt in 
			  
              JIM #93
		 / 
              Thor #11);
Giant-Mans Gegner 
BLACK 
			  KNIGHT
			  
	   	   INFO		
			 (Professor Nathan Garrett
(1), erster Auftritt in
			  
              TTA #52).
In wechselnden Besetzungen sollten die 
		  Masters of Evil den Avengers immer wieder mal das Leben schwer machen.
			  Der 
Kleber X ist dabei sicherlich nicht die 
		  beeindruckenste Waffe, die Stan Lee sich im Laufe der Jahre ausdachte, 
		  aber sie funktioniert für die Story und das ist alles, worauf es 
		  ankommt.
___
(1) Nathan Garrett ist der Onkel von Dane Whitman (der 
			  erstmals in 
			
			Avengers #48 Erscheinung tritt).
		  
		  In AVENGERS #7 wird die Zemo-Storyline fortgeführt 
		  und diesmal hat Zemo zwei neue Schurken an seiner Seite. Zunächst aber 
		  wird Iron Man für ein unentschuldigtes Fernbleiben auf einen 
		  Rächer-Hilferuf hin für eine Woche vom Team ausgeschlossen. Ähnliche 
		  Ausschlüsse sollte es auch in späteren Jahren von Zeit zu Zeit geben.
		  Zeitgleich mit Iron Man werden auch zwei weitere Charaktere in die 
		  Verbannung geschickt: 
Göttervater ODIN
		  
	      INFO (Odin Borson, erster Auftritt in 
		  
           JIM #85)
		  wirft die
		  ENCHANTRESS
		  
	      INFO
		  und den EXECUTIONER 
 		  
	      INFO
		  (Amora und Skurge, beide erster Auftritt in 
		  
           JIM #103) aus Asgard. Vielleicht auch aufgrund dieser "göttlichen" 
		  Gegner Thors gefällt mir die Geschichte weniger gut als Avengers #6, 
		  wozu aber auch Jack Kirbys gewaltiger Zeichenstil (für mich negativ) 
		  beiträgt.
Dennoch hat Lee die Handlung durchaus raffiniert 
		  entwickelt: Er schwächt das Team doppelt, indem Captain America 
		  fortgelockt wird 
		  
		  
           COMIC und Thor, dem Zauber der Enchantress 
		  erliegend, vorübergehend die Seiten wechselt. Die Story ist dabei weniger action-betont, so erhält der Executioner 
		  praktisch keine Gelegenheit seine "Stärken" zu zeigen, und Thors 
		  Auseinandersetzung gegen die eigenen Kameraden nimmt breiten Raum ein.
		  Wirklich unglaubwürdig (um nicht zu sagen übel) ist dann aber wie Cap 
		  sich während Zemos Flug nach New York außen am Flugzeug
			            
           festhält
			 - an 
		  solchen Stellen muß man mit diesen alten Storys wirklich gnädig sein.
		  
Gleichwohl stehen die Avengers in beiden Abenteuern starken 
		  Bedrohungen gegenüber:
In Avengers #6 sind es vor allem die 
		  Superkräfte der Schurken, in Avengers #7 hingegen der Intellekt und 
		  die Bösartigkeit Zemos sowie die (schwer zu besiegenden) Zauberkräfte 
		  der Enchantress. Tatsächlich wird den Masters of Evil in zukünftigen 
		  Storys häufig die Flucht gelingen und dies allein dank der 
		  Enchantress. 
			 
			 
         
         
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		  REDAKTIONELLES | 
         
         
          
		  Die 6. Produktion brachte massive Formatänderungen mit sich. Der 
		  Seitenumfang aller Serien wurde - sang und klanglos - von 36 auf 32 
		  Seiten reduziert, was besonders schade war, da man nun viel weniger 
		  Platz für redaktionelle Dinge hatte. Außerdem verschwand der dicke 
		  (und zweifellos teure) Hochglanzpapier-Umschlag, statt dessen 
		  verwendete man ab sofort für den Umschlag diesselbe Papierqualität wie 
		  für die Heft-Seiten. Im ersten Produktionsjahr war das aufgrund der 
		  durchaus guten Papierqualität noch weniger schlimm, 1975 sollte sich 
		  die Papierqualität der meisten Serien jedoch extrem verschlechtern 
		  (generell führte das Papiermatieral häufig zu 
		  Unmut bei den Fans).
  Einhergehend mit der Umstellung fand 
		  ein Wechsel von der italienischen Druckerei Poligrafico 
		  (in der auch die letzten BSV-Hefte gedruckt worden waren) zur 
		  deutschen Druckerei Schneider Druck statt - ohne 
		  Zweifel geschah dies alles aus Kostengründen.
  Der 
		  Seitenreduzierung fielen dann in Rächer #6 auch gleich mal jegliche 
		  redaktionelle Inhalte zum Opfer, darunter das im letzten Heft 
		  angekündigte
		  
	      Preisausschreiben (zu gewinnen gab´s 
		  50 Modelle der Spinne). Dennoch ist es positiv zu werten, daß man die 
		  extra-lange Avengers-Story (22 Seiten) eben nicht 
		  kürzte.
  Ansonsten fällt der Hefttitel aus dem bisherigen 
		  Rahmen: Der Schriftzug DIE RÄCHER wird vom (hand-geletterten) Zusatz
		  Unbgesiegbare Superhelden geziert - ein Experiment, 
		  das einmalig bleiben sollte, wobei die
		  
		  Cover-Gestaltung insgesamt eher unprofessionell wirkt.
		   
             
            
		  WEITERE
            REDAKTIONSBEITRÄGE DER 6. PRODUKTION
            
             
            [Spinne nicht
            berücksichtigt] 
		  Besagtes 
		  
	      Preisausschreiben
			 ist enthalten in
             Hulk #6,  FV #12
            und  Thor #6 - in Thor #6 findet sich darüber hinaus eine
            Eigenwerbung für Hulk - in bester 
		  
	      Popart-Manier
            
            . 
             
            Außerdem (nur) in Hulk #6 enthalten: die 
		  
	      3. Leserbriefseite.  | 
         
         
          |   | 
         
         
          | 01.09.02 (Überarbeitungen 
		  24.09.05 und 12.10.2011) | 
         
         
          | 
             | 
         
         
          
           ALL IMAGES AND CHARACTERS TM & © MARVEL ENTERTAINMENT, LLC.  
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          | 
            REZENSION 
           © 2002 GERNOT ZIPPERLING  |