DIE RUHMREICHEN RÄCHER #15
KLAUS RECHT GMBH
März 1975 (15. Produktion)
32 Seiten
Heftpreis 1,40DM  
 

 
Hauptserie (20 Seiten) Zweitserie   (4. Teil, 4 Seiten)
AVENGERS #16 (05/1965) CAPTAIN MARVEL #5 (09/1968)
Titel: Titel:
Neues Blut tut immer gut! Das Los des Metazoiden
Originaltitel: Originaltitel:
The old order changeth The mark of the Metazoid
Geschichte: Stan Lee Arnold Drake
Zeichnungen: Jack Kirby Don Heck
Tusche: Dick Ayers John Tartaglione
Übersetzung:

?

Hartmut Huff
Lettering: Ursula Kedrom Ursula Kedrom
INHALT
Um einen Kampf in New York zu vermeiden, versetzt Thor den Schwarzen Ritter und den Schmelzer in eine andere Dimension; Zauberin und Henker können hingegen einmal mehr flüchten. In der fremden Dimension gelten andere Naturgesetze und die Schurken besiegen sich selbst, da ihre Kräfte auf sie zurück geschleudert werden.

Captain America und Rick Jones müssen sich noch mit einigen Schergen Zemos rumplagen, machen sich dann aber auf den Rückweg nach New York.

Während sich Thor auf einer Mission in Asgard befindet(1), halten Eiserner, Gigant und Wespe eine Team-Sitzung ab: Alle drei sind der Ansicht, daß sie eine Auszeit von der Rächerei be-nötigen. Doch wer soll dann die Welt beschützen?
Eine der Antworten lautet: FALKENAUGE (Hawkeye). Der frühere Schurke dringt ins HQ ein, knebelt dabei gar den BUTLER JARVIS - doch nur um sich als Mitglied der Rächer zu bewerben(2).
Und die Rächer benötigen noch weitere, neue Mitglieder. Aquarius lehnt zwar dankend ab, aber SCHARLACHHEXE (Scarlet Witch) und QUECKSILBER (Quicksilver), beide ehemalige Mitglieder von Magnetos Bruderschaft böser Mutanten, bewerben sich ebenfalls bei den Rächern.
Und da sie eine Mehrheit der Rächer stellen, akzeptieren Eiserner, Gigant und Wespe die drei "geläuterten Schurken" als neue Mitglieder.

Endlich zurück in New York erfährt Captain America von der Umbesetzung und akzeptiert die Notwendigkeit. Er wird zum neuen Anführer bestimmt, was bei Falkenauge nicht umbedingt auf Zustimmung trifft...
Da die Rächer nun ohne "superstarken" Mitstreiter sind, mahnt der Eiserne Cap noch, für Abhilfe zu sorgen: die Suche nach dem Hulk kann beginnen...

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(1) Während die US-Redaktion auf die Story in Journey into Mystery #116 (das Heft lag zeit-gleich mit Avengers #16 in den US-Kiosken aus) verwies, verzichtete man bei Williams auf jeg-lichen Hinweis. Immerhin, die Story wurde in SPINNE #68/69 veröffentlicht.
(2) Auch hier verwies die US-Redaktion auf die entsprechende Story in Tales of Suspense #57, erneut fehlt eine solche Angabe in der Williams-Ausgabe. Doch auch diese Story wurde noch veröffentlicht:
RÄCHER #57/58.
 
FAZIT
Textgewaltig wie eh und je, dabei fast schon zu viele Handlungsebenen, und auffallend wenig Action - so lautet mein Kurzfazit zur ersten großen Umbesetzung bei den Avengers. Der Leser wird dabei durchaus Zeuge eines "historischen" Moments, da Stan Lee einfach eben mal so fast das komplette Team austauschte - und das noch dazu ausschließlich gegen Charaktere der zweiten Garnitur.
Doch das Experiment glückte nicht nur (zumindest zwei der Neuen wurden zu wichtigen Mit-gliedern der Avengers), sondern es wurde zur Muster-Vorlage eines elementaren Bausteins der Serie: nämlich Team-Umbesetzungen, von denen es in den folgenden Jahrzehnten noch zahllose geben sollte - was genau der Grund ist, warum es heute nichts Besonderes mehr darstellt. COMIC
Der eigentliche Grund für den Wechsel dürfte dabei primär in Stan Lees Pragmatismus zu finden sein: Es war viel einfacher die Avengers zu schreiben, wenn man dabei nicht die wechselseitigen Auswirkungen von Solo-Abenteuern und der Teamserie berücksichtigen mußte...
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hrend Captain America in Südamerika also noch letzte Scharmützel führt und Thor durch Abwesenheit glänzt, wird HAWKEYE INFO (Clinton Francis Barton, erster Auftritt in Tales of Suspense #57) trotz eines etwas fragwürdigen Auftritts aufgenommen, ebenso die Geschwister SCARLET WITCH INFO und QUICKSILVER INFO (Wanda und Pietro Maximoff, beide erster Auftritt in X-Men #4 / Hulk #8/9), die den Williams-Lesern bereits von den X-Team-Abenteu-ern gegen den Erzbösewicht Magneto her bekannt waren, wobei der eine oder andere vielleicht auch schon einige der BSV-Hefte mit den drei Charakteren gelesen hatte.
Zum Zeitpunkt des Wechsels gab es bei den US-Lesern jedenfalls große Meinungsverschieden-heiten dazu und manch ein Fan war stinke-sauer, daß die geliebten Charaktere gegen solche "Verlierer-Typen" ausgetauscht wurden, die bislang nur als Randfiguren aufgetreten waren - die Leserbriefe in Avengers #19 sind hierfür beredtes Zeugnis (All about the Avengers - Page 1 / All about the Avengers - Page 2).

Die eigentliche Stärke der Story liegt dann auch in der Frage, wie es denn nun mit diesen neuen Rächern, physisch so viel schwächer und ohne die genialen Intellekte eines Tony Starks oder Henry Pyms, weitergehen wird. Man ist einfach neugierig darauf, wie sich die "Nachwuchs-Helden" schlagen werden.
Zudem tut sich mit der Übergabe der Teamleitung an Captain America bereits neues Konflikt-Potential auf, denn es wird etliche Reibereien geben, bis Quicksilver und Hawkeye ihn als (unumschränkten) Anführer akzeptieren.
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Und dann gibt es noch den ersten (etwas unwürdigen) Auftritt eines weiteren Marvel-Urgesteins: Avengers Butler JARVIS INFO (Edwin Jarvis, erster Auftritt in Tales of Suspense #59 / Rächer #61/62). Über die Jahre hinweg wurde Jarvis zu einer festen Institution und er selbst auch das eine oder andere Mal zum Hauptdarsteller einer Story (Avengers #280).
Nicht viel besser erging es Tony Starks Haus- und Hofangestellten HAPPY HOGAN INFO (Harold Joseph Hogan, erster Auftritt in Tales of Suspense #45 / Der Eiserne #7), machte ihn die Redaktion doch unbedarfter Weise zu "Charlie" ...
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Für einmal noch schwang Jack Kirby den Zeichenstift bei den Avengers - es sollte freilich seine letzte Arbeit für die Serie bleiben.

 
REDAKTIONELLES
Platz ist in der kleinsten 32-Seiten-Hütte, gleich 5 Redaktionsseiten finden sich im Heft:
Neben einer Infoseite zu den Heften des aktuellen Monats, der Comic Shop-Werbung, einer ganzseitigen (recycleten) Anzeige für DIE SPINNE und der 8. Leserbriefseite (15. Produktion), ist mit der MARVEL KOMET-Seite erstmals eine neue Idee vertreten, die (vorübergehend) zu einer festen Einrichtung werden sollte und die Zielsetzung die Leser einzubinden wirklich auf eine neue Ebene brachte.
Zum Anfang galt es aber wieder einmal ein kleines Rätsel zu lösen (der Name der neuen Redak-teurin Kirsten Isele war zu ermitteln), wofür es als Belohnung 50 Abos zu gewinnen gab.
  
03.11.02 (Überarbeitung 21.02.12)

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REZENSION  © 2002 GERNOT ZIPPERLING