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kontra


Ein Vergleich von Marc Böthig	
 

Williams stand für FV #70 - #72 nur das um 2 Seiten (18 statt 20 Seiten) gekürzte Material aus Marvel´s Greatest Comics (MGC #56 - #58) zur Verfügung. Die Kürzungen gehen also nicht auf das Konto von Williams und anders als bei früheren Kürzungen machte die Redaktion daraus auch gar kein Geheimnis

 
 

I. BSV HIT COMICS #77 (FF #74) - Williams FV #70 (MGC #56)

 

Cover

Galactus kommt auf dem Williams-Cover wesentlich besser zu Geltung. Er ist heller und die Konturen sind besser zu erkennen. Der Surfer und sein Gegenspieler („Rächer“ bei BSV / „Ahnder“ bei Williams) sind auf dem HIT Cover hervorstechender koloriert. Sie wirken um einiges bedrohlicher als auf dem Williams Cover. 
Der Kasten rechts unten ist auf dem Williams Cover doppelt so groß, dadurch wird auf dem Williams Cover Asien verdeckt. Die Farbgebung des HIT COMICs COVER ist in der Farbgebung kräftiger als bei Williams und die zwei Akteure Surfer / Ahnder kommen besser „rüber“ als bei Williams.
Zum ergänzenden Vergleich mit den deutschen Versionen hier noch die Cover von FF #74 und MGC #56 - beide Cover bis auf die geänderte Farbgebung sind im wesentlichen identisch.

Fazit

Abgesehen von Galactus ist das HIT COMICS Cover in seinen Farben und Ausdruck sehr viel besser. 


Aufmachung / Inhalt

Das Hand–Lettering bei Williams sowie die gesamte Textgestaltung (Ausnahme der Kasten auf dem Cover) ist professioneller als bei der BSV-Ausgabe. Das BSV-Heft ist komplett schwarz-weiß gestaltet. Dies würdigt Jack Kirbys Zeichnungen mehr als dies bei Williams der Fall ist (Natürlich subjektive Meinung). Die Farben sind bei Williams entweder sehr schwach oder so stark aufgetragen, dass Gesichtskonturen verschwinden. Besonders fällt dieses bei Ben auf. 
Sehr gut ist allerdings die Seite 15 der Williams-Ausgabe gelungen, Galactus ist farblich genial in Szene gesetzt. Obwohl teilweise grausame Bonbon-Farben verwendet wurden, paßt hier alles sehr gut ins Bild, da hingt das schwarz-weiße BSV-Heft zwangsläufig hinterher.

HIT COMICS #77 enthält neben 2 Ausgaben der Fantastischen Vier (FF #74/75), eine zweiseitige Horror-Story
„Die Gehirnsubstanz von Joe K. Jones“ (Kurzgeschichte, kein Comic) und eine SF/Horror-Story „Das furchtbare Schicksal des Bildhauers“
Das Williams-Heft enthält als Zweitstory (zweiter Teil der Daredevil-Story #25) Der Dämon (Daredevil) im Duell mit dem Springfrosch (Leap-Frog). Die Zweitstory stammt aus der glorreichen Daredevil-Zeit („Bruder Mike“) - nicht immer logisch, aber mit viel Dampf. 

Fazit

Übersetzung und Lettering sind sehr viel besser bei der Williams Ausgabe; insgesamt ist das BSV-Heft aber besser gestaltet. 

Kürzungen

1. Schnitt

5 Bilder fehlen gleich am Anfang auf Seite zwei. Dadurch wird das ganze Anfangszenarium zerstört. BSV stand hingegen für HIT Comics #77 das ungekürzte Original-Material aus FF #74 zur Verfügung:

Bild 1:
Ben erscheint und ist sauer, weil der Surfer da ist. Der Surfer ist sehr arrogant und erwähnt Galactus („Habe keine Zeit für unwichtige Gespräche! Denn wieder einmal wurde ich von meinem Herren.... 
G a l a k t u s !“)
.
Bild 2: Ben reagiert cool und glaubt dem Surfer nicht. 
Bild 3: Ben streitet mit Alicia.
Bild 4: Ben ist jetzt so sauer, dass er die Pralinen dem Surfer geben will.
(Dieses Bild ist das erste im Williams Heft auf Seite 4, allerdings mit anderem Text.)
Bild 5: Der Surfer verpaßt Ben eine. Bens Garderobe und die Pralinen müssen leiden.

Bild 6 (Seite 3 Bild 1):
Der Surfer droht dem liegenden Ben und erklärt, daß es um die menschliche Rasse geht. Ben versteht nun, daß seine Eifersucht fehl am Platz ist. Anmerkung: Das zweite Bild auf Seite 3 der BSV-Ausgabe ist das zweite Bild auf Seite 4 der Williamsausgabe. 

2. Schnitt

2 Bilder fehlen auf Seite 11: Reed geht noch zum Fenster und sieht, daß Johnny um sein leben kämpft. Crystal macht die Gardinen zu und Sue soll sich hinlegen (Die Sue von heute würde Red was husten!).

3. Schnitt

Auf Seite 12 fehlen wieder zwei Bilder. Johnny lädt die Luft elektrisch auf, deswegen muß der Ahnder sich umdrehen und ins Wasser tauchen. In der Williams-Ausgabe macht der Sprung ins Wasser keinen Sinn, da Johnny dem Ahnder unterlegen ist.

Fazit

Zwei der Kürzungen (1. und 3. Schnitt) beeinträchtigen den Story-Ablauf meines Erachtens erheblich. Für FV Fans ist somit der Erwerb von HIT COMICS #77 praktisch unumgänglich. 

Anmerkung: Das Eröffnungs-Bild („Splash Panel“) ist bei der HIT-Ausgabe 0,5cm in Länge und Breite größer. Trotzdem ist das Williams-Heft insgesamt größer als das BSV–Heft (17x26 zu 17x24,2). Alle anderen Bilder sind gleich groß. Dies gilt auch für die weiteren Beschreibungen. 

 
 
 

II. BSV HIT COMICS #77 (FF #75) - Williams FV #71 (MGC #57)

 

Cover

Vergleicht man das Williams-Cover mit FF #75 und MGC #57 wird etwas deutlich, was beim voherigen Heft/Cover nur bei genauem Hinsehen auffällt. Ganz offensichtlich konnte Williams für seine Cover auf die Vorlagen von FF #74 - #76 zurückgreifen - denn die Farbgebung des Williams-Cover entspricht dem von FF #75, wohingegen MGC #57 eine völlig neue Kolorierung erhalten hatte.

Aufmachung / Inhalt

Im direkten Vergleich ist die Williams-Ausgabe #71 viel besser in der Farbgebung als Heft #70. Galactus kommt in der Williams-Ausgabe nur zweimal vor - einmal als ganzseitiges Bild („Splash Page“) ähnlich beeindruckend wie zuvor in Heft #70. Da es hauptsächlich (90 %) um Kampf geht, ist die Williams-Ausgabe fast vollständig der zweiten HIT Comics Story vorzuziehen. 

Mit Ausnahme der Doppelgänger-FV, denn die kommen bei BSV auf alle Fälle besser zur Geltung. Besonders auf Seite 37 fällt der Vergleich zu Gunsten von HIT Comics #77 aus (Vergleich Seite 37 [BSV] letztes Bild mit Seite 10 [Williams] letztes Bild). 
Während die Doppelgänger der FV (im Bild sieht man, wie sie aus dem Wasser steigen) bei BSV wie super-
bedrohliche Zombies wirken, sehen die Doppelgänger-FV bei Williams nur aus als ob sie schwarze Masern hätten.

[Anmerkung des Webmasters: Da sag´ noch einer, S/W-Zeichnungen sind schlechter als Farb-Zeich-
nungen. Allein schon John Buscemas Savage Sword of Conan ist schlicht göttlich...]


Als Zweitstory begann Williams in Heft #71 ein neues DD-Abenteuer:
Stelzen-Mann trabt wieder an! [Stilt-Man]

Kürzungen

1. Schnitt

Zwischen Seite 6 und 7 fehlt eine komplette Seite mit 6 Bildern - 2 werden davon zwar verwendet, textlich aber geändert. In den übrigen (ersatzlos) fehlenden 4 Bildern erläutert Galactus sein Handeln – schade, denn hier sind einige besonders gelungene Panels von Kirby zu sehen. 

2. Schnitt

Auf Seite 8 fehlen ausgerechnet zwei Kampfzeichnungen (Mr. Fantastic und Thing), hinzukommt dass Ben außer Gefecht gesetzt wird. In der Williams-Version fragt man sich, ob er Kaffee trinken gegangen ist...

3. Schnitt

4 Bilder fehlen auf Seite 13, die zeigen, daß Ben sein Double gut im Griff hat. Jedenfalls besser als die übrigen FV. Schöne Kampf-Bilder mit ZOK!, Thpamm! und Skrakk!. Bei Williams wird damit die harte Stimmung des Kampfes geschmälert. 

Fazit

Die Schnitte sind für die Story nicht so gravierend wie im ersten Teil. Ben kommt dadurch allerdings in der Williams-Version schlechter weg. Bis auf die genannten Ausnahmen, gefällt mir die Williams-Version besser. Als Fan sollte man beide Versionen besitzen.

 
 
 

III. BSV HIT COMICS #81 (FF #76) - Williams FV #72 (MGC #58)

 

Cover

Diesmal schlägt das Williams-Cover das BSV-Pendant um Längen. BSV übertrieb bei der Farbgebung. Das Williams-Cover ist dezenter, wodurch die Szene viel stärker zur Geltung kommt. 
Allerdings entspricht das BSV-Cover farblich dadurch dem Cover von FF #76 sehr viel besser, als es das Williams-Cover tut. 
Und um auch den letzten Zweifel auszuräumen, daß Williams für seine Hefte Zugriff auf die Cover der Fantastic Four Hefte gehabt hat: MGC #58 hatte ein neu gestaltetes Cover von Ron Wilson erhalten.

Fazit

Vorteil Williams. Bens Hand muß in der Williams Ausgabe „zwei Finger lassen“ – Platz für einen Werbebalken Dämon gegen Stelzenmann. 

Aufmachung / Inhalt

Erneut zeigen Hand-Lettering/Textgestaltung die Professionalität der Williams-Redaktion, jeder der je ein BSV-Heft in Händen gehalten hat, wird dies bestätigen. Daß die HIT COMICS während ihrer längsten Erscheinungsphase hingegen in Schwarz-Weiß gedruckt wurden (erst kurz nach der Umstellung auf Einzelserien stellte BSV auf Farbe um), ist hingegen eher schon Geschmackssache – Kolorierungen können positiv, aber eben auch völlig daneben sein.

HIT COMICS #81 enthält zwei Ausgaben der Fantastischen Vier (FF #76/77 und zwei Horror-Stories:
„Die Zeit und das Schicksal“ und „Auf der Suche nach Pan!“). 
Bei Williams wird das Duell Dämon/Stelzenmann fortgesetzt - schön viel Action. 

Fazit

Die Übersetzung und die Lettering sind bei der Williams-Version klar besser.

Kürzungen

1. Schnitt

Zwischen Seite 4 und 5 wird uns eine ganze Seite mit 5 Bildern unterschlagen. Dadurch fehlt eine Unter-
haltung zwischen Sues Arzt und Crystal Sue komplett. Inhaltlich paßt die fehlende Szene als Weiterführung zu den Schnitten in Ausgabe #70 (2. Schnitt).

2. Schnitt

Erneut fehlt eine ganze Seite. Und wieder muß Ben Federn lassen. Der Psycho–Man („Unzerstörbarer“ bei Williams) holt die FV aus dem Gleiter, Ben ist der einzige, der sich wehrt.  Scan A Scan B
In der Williams-Version bleibt dem Leser dagegen unklar, warum Ben den Gleiter verlassen hat, warum allein er kämpft.  Bens Kampf wird in der Williams-Version dadurch von 3 auf 2 Seiten gekürzt – was man durchaus als Vorteil sehen kann da Ben nur auf die Socken bekommt.

Fazit

Nur 2 Schnitte. Allerdings ist der Kampfschnitt diesmal sehr schlecht gewählt. Denn man merkt in der Williams Ausgabe, daß etwas fehlt. 

 
 
Marc Böthig, 01.07.2005
 

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